Wie man eine barrierefreie Reise plant.

Wer als Schwerbehinderter oder generell Mensch mit Einschränkungen verreisen will, muss sich gut informieren und auch gut planen, denn es gilt, die überall vorhandenen Hürden zu bewältigen. Diese lauern bereits bei der Planung und gehen weit über die Anreise und die Unterkunft am Zielort hinaus. Worauf man achten sollte, um möglichst barrierefrei zu verreisen.

Die Planung

Mittlerweile gibt es weltweit Reiseziele und Hotels, die für Menschen mit einer Schwerbehinderung geeignet sind. Diese kann man mühevoll selbst im Internet recherchieren. Aber es ist immer die Frage, was unter Barrierefreiheit verstanden wird. Meistens wird unter dem Begriff ein Gehbehinderter oder Rollstuhlfahrer gemeint, aber Menschen mit neurologischen Erkrankungen, Blinde oder Taube benötigen ganz eine ganz andere Barrierefreiheit. Insofern sollte man beim Hotel seiner Wahl immer anrufen und sich nach der barrierefreien Ausgestaltung erkundigen, bevor man in einem solchen Haus bucht. Sinn machen hier Spezialreiseveranstalter, die Erfahrungen mit unterschiedlichsten Behinderungen und Bedürfnissen haben, genauso wie eine große Anzahl an speziellen Angeboten. Eine Liste mit mehreren Spezialreiseveranstaltern findet man hier.

Die Anreise

Für kurze Distanzen bieten sich Autos und Züge als Verkehrsmittel an. Autofahrer sollten vorab schauen, welche Autobahn-Raststätten Behinderten-Toiletten haben und vorab dort anrufen, ob diese gerade auch im Betrieb sind. Für schwerbehinderte Zugreisende bietet die Deutsche Bahn über ihre App „DB Bahnhof Live“ die wichtigsten Informationen zur Barrierefreiheit ihrer rund 5400 Bahnhöfe in Deutschland an. Auch, ob es Rolltreppen und Fahrstühle gibt und ob diese gerade funktionieren. Wer einen Zug aus eigener Kraft nicht betreten kann, wendet sich im Vorfeld einer Reise an den Mobilitätsservice der Deutschen Bahn und bucht einen Termin, damit zum richtigen Zeitpunkt am Abreise- und Zielort Mitarbeiter der DB vor Ort sind und unter anderem mit einem mobilen Hubwagen den Einstieg in den Zug erleichtern.

Flugreisen

In den meisten Flugzeugmodellen gibt es auch eine Handvoll Rollstuhlplätze. Es sind aber nicht viele, und man sollte sich rechtzeitig um einen solchen Flug bemühen. Am Airport selbst kann man sich als Schwerbehinderter anmelden, und wird dann von Mitarbeitern abseits langer Schlangen zum Check-In, durch die Sicherheitskontrolle und zum Gate transportiert. Rollstuhlfahrer bekommen dann an Bord einen speziellen Bord-Rollstuhl, der auf die schmale Kabine ausgelegt ist. Der eigene Rolli wandert während des Fluges in den Frachtraum und wartet am Zielort auf seinen Besitzer.

Barrierefreie Aktivitäten

Wer sich nur auf Anreise und Unterkunft bei der Recherche beschränkt, muss mitunter feststellen, dass er am Urlaubsort nichts machen kann, wenn Restaurants, Strände oder Attraktionen nicht barrierefrei ausgestattet sind. Das Internet ist hier eine große Hilfe – so ziemlich jeder Anbieter und jedes Unternehmen hat heutzutage eine Homepage mit einer Kontaktadresse. Gehen Infos zu Hürden und barrierefreier Ausgestaltung nicht aus der Internetseite hervor, schreibt man einfach eine Mail und fragt nach.

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