Barrierefrei Wandern im Herbst

Die Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ im Nationalpark Eifel ist perfekt für Menschen mit Behinderungen. Foto: Nationalpark-Zentrum Eifel/D. Ketz

Der Herbst ist eine ideale Zeit, um barrierefrei in der Natur zu wandern. Durch barrierefreie Angebote steht dieser spätjahreszeitliche Genuss in vielen deutschen Regionen auch mobilitätseingeschränkten Menschen offen – vor allem, wenn sie von ortskundigen Experten begleitet oder durch Audio-Apps geleitet werden. Wir stellen drei tolle Touren und barrierefreie Gästeführungen vor.

Per Audio-Guide durch die südliche Weinstraße

Menschen mit Einschränkungen können die Festungsstadt Landau entweder über barrierefreie Stadtführungen oder einen Audio-Guide entdecken. Foto: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz

Barrierefrei Wandern im Herbst ist auch in der südlichen Weinstraße möglich. Mit sanft geschwungenen Weinbergen, schmucken Fachwerkhäusern und zahlreichen Städtchen ist die Region ein enorm pittoreskes Reiseziel. Um die malerische und historische Festungsstadt Landau zu erkunden, kann man sich einerseits an einen erfahrenen Gästeführer wenden oder auf eine barrierefreie Stadtführung gehen. Die für Rollifahrer geeignete Stadtführung, die das Büro für Tourismus Landau mehrmals wöchentlich anbietet, ist rund zwei Kilometer lang. Oder aber man nutzt die App des Tourismusverbandes Südliche Weinstraße. Diese hat neuerdings einen eingebetteten Audio-Guide, der Hörstücke zu 28 Stationen in der Stadt bereithält.  Die halbstündige Tour ist etwa neun Kilometer lang und größtenteils barrierefrei. Auch das Städtchen Annweiler am Trifels bietet einen Audio-Guide für Rollstuhlfahrer an. Entlang von zwölf Stationen führt die rund einen Kilometer kurze Tour durch den restaurierten Stadtkern mit seinen Fachwerkhäusern, zur alten Stadtmühle, in die Gerbergasse und entlang des Flusses Queich.

Mit Rollstuhl in die sächsische Schweiz

Der Nationalpark Sächsische Schweiz liegt nah bei Dresden und lädt zu Entdeckertouren im Wald ein. Für Rollstuhlfahrer ist besonders das Ausstellungs- und Erlebnisgelände Waldhusche in Hinterhermsdorf zu empfehlen. Auf Voranmeldung nehmen hier Nationalparkwächter und -mitarbeiter Rollstuhlfahrer und ihre Begleiter mit auf eine geführte Wanderung auf dem barrierefreien Pfad. Entlang des Weges befinden sich Spielstationen für Kinder und Informationstafeln zur historischen Waldnutzung. Während einer Tour erfahren Teilnehmer Wissenswertes zum natürlichen Wandel des Waldes in einem Schutzgebiet. In der kleinen, mit dem Rollstuhl zugänglichen Ausstellung im Beizehaus machen sie sich mit dem Leben und Wirken des Borkenkäfers, der Rolle der Weißtanne und den Waldarbeitertraditionen in der Region vertraut.

Barrierefrei Wandern in der Eifel

Die Eifel in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist ein Stück echte Wildnis im Westen Deutschlands. Insgesamt 110 Quadratkilometer sind mittlerweile als Nationalpark anerkannt. Erste Anlaufstelle für Besucher des Nationalparks ist die nach „Reisen für Alle“ zertifizierte Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ im historischen Forum Vogelsang IP in Schleiden. Auf einer riesigen Ausstellungsfläche von 2000 Quadratmetern erleben sie die vielfältige Natur des Nationalparks mit allen Sinnen: So können sie taktile Modelle und Präparate von Tieren erfühlen, beim Geruchs-Memory ihre Nase fordern oder durch das Facettenauge eines Insekts blicken. Ranger geben samstags, sonntags und an Feiertagen bei einer barrierefreien Führung weitere Einblicke in die Themen Wald, Wasser und Wildnis. Deutlich entspannter geht es dagegen bei einer Kutschfahrt von Vogelsang nach Wollseifen und zurück zu. Der Planwagen ist für Rollstuhlfahrer über eine Rampe zu betreten und wird hernach von zwei Vollblütern gezogen. Die Ausfahrten durch den Nationalpark starten jeweils am ersten und dritten Sonntag des Monats.

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