Barrierefrei in die Steinzeit

Für Behinderte werden im Neanderthalmuseum spezielle Führungen angeboten, damit man auch barrierefrei in die Steinzeit reisen kann.
Foto: Neanderthal Museum

Im bei Düsseldorf gelegenen Neandertal können Behinderte barrierefrei in die Steinzeit reisen. Das Neandertalmuseum und seine Ausstellungen sind mit zahlreichen Features für Besuche von Sehbehinderten und mobil eingeschränkte Personen erlebbar.

Das Neandertal selbst ist in der Welt der Archäologie eine Legende: Hier wurden im Jahr 1856 die Überreste eines Urmenschen gefunden, der hier vor rund 42.000 Jahren gelebt haben soll. Dadurch erhielt diese Gattung des Urmenschen auch ihren Namen.

Zu seinen Lebzeiten dürfte es wahrscheinlich keine Möglichkeiten gegeben haben, sich mit körperlichen Einschränkungen im Neandertal zu bewegen – aber heute ist das anders. Hier geht es barrierefrei in die Steinzeit. Die Attraktion des Tals, das Neandertalmuseum, ist für den Besuch von Behinderten konzipiert.

Rampen erleichtern den Zutritt

Rollstuhlfahrer finden vor den Gebäuden Rampen für einen einfachen Zugang vor, auch der 2022 erbaute Erlebnisturm „Höhlenblick“, erbaut an der Stelle des Fundes, ist durch innere und äußere Rampen stufenlos befahrbar. Alle für den Gast nutzbaren und erhobenen Räume und Einrichtungen sind stufenlos oder über einen Aufzug zugänglich. Innerhalb der Ausstellungsräume gibt es Wege mit max. 5 % Neigungen.

Taktiles Bodenleitsystem für Sehgeschädigte

Blinde und Sehgeschädigte finden sich in den mit taktilen Elementen ausgestatteten Ausstellungsbereichen gut zurecht. Sämtliche Räume sind hell und blendfrei beleuchtet, und Assistenzhunde sind auch im Inneren des Museums erlaubt. Taktile Lagepläne in Braille-Schrift stehen zur Verfügung.

Gemeinsam mit blinden und sehbehinderten Testern wurde bei NMsee ein neuer Rundgang im Neanderthal Museum entwickelt. Über ein Bodenleitsystem und die zentrale Brüstung werden Gäste zu insgesamt 17 neuen Taststationen mit Braille- und Profilschrift geführt. Hier erwartet sie neben echten Steinzeit-Jagdwaffen, Neanderthaler-Köpfen und einem 3D-Druck des Skelettfunds von 1856 das inklusive Mobile Game „Neanderthal: Memories“. In diesem Game entdecken Gäste gemeinsam mit der Jägerin Nami Erinnerungen an Namis längst vergangenes Leben in der Steinzeit. Das Game ist mit und ohne Sehvermögen spielbar und kann kostenlos für Android und Apple heruntergeladen werden. Ein WC für Menschen mit Behinderung ist ebenfalls vorhanden.
Hier lesen Sie, welche barrierefreien Möglichkeiten es sonst noch im Neanderthalmuseum gibt.

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